Über die Vorzüge des Fahrradfahrens ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌
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WissenAmFreitag #74 – 02/06/2023
 
Hallo,
 
morgen ist Weltfahrradtag. Aufmerksame Leser:innen erinnern sich vielleicht daran, dass ich bereits im vergangenen Jahr eine Ausgabe unseres Newsletters #WissenAmFreitag dazu geschrieben habe. Und auch in diesem Jahr möchte ich den Anlass wieder nutzen, um auf diese tolle Art der Fortbewegung hinzuweisen.
 
Passenderweise befinde ich mich gerade beim Bikepacking irgendwo zwischen Ligurien und der Toskana und werde den morgigen Weltfahrradtag mit einer extra langen Etappe feiern. Dabei geht es mir aber gar nicht darum, möglichst schnell von A nach B zu kommen, sondern vielmehr darum, besonders viele neue Orte zu sehen und Eindrücke zu sammeln. Auch das ist für mich Fahrradfahren – eine schöne Art zu reisen.
 
Den Weltfahrradtag der Vereinten Nationen gibt es seit 2018. Nun muss man mit einem solchen Tag nicht mehr darauf hinweisen, dass es Fahrräder gibt – durchschnittlich besitzt weltweit knapp jeder dritte Mensch ein Fahrrad. Viel mehr dient der Weltfahrradtag dazu, das Bewusstsein über die gesellschaftlichen Vorteile der Fahrradnutzung zu fördern. Und da gibt es so einige: Kurz zusammengefasst ist die Fortbewegung mit dem Fahrrad nicht nur gut für die eigene Gesundheit, sondern auch für die Umwelt.
 
Deshalb ist das Fahrrad gerade bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft nicht zu unterschätzen. Neue Konzepte für Aktive Mobilität, zu der jede Art der Fortbewegung mit Muskelkraft zählt – die üblichsten sind zu Fuß gehen oder eben das Fahrradfahren – können hier viel bewirken. An der Universität Innsbruck befasst sich Prof. Dr. Yolanda Demetriou damit, wie solche Konzepte aussehen könnten. Seit 20. Mai dieses Jahres ist sie neue BMK-Stiftungsprofessorin für Aktive Mobilität: Bewegung in Freizeit und Alltag.
 
Das Potential der Aktiven Mobilität beschreibt Demetriou anhand eines Beispiels: „Ein Großteil der Wege, die wir täglich zurücklegen, haben eine Distanz zwischen 2,5 und 5 km. Lediglich 19 Prozent dieser Strecken werden in Österreich aktiv zurückgelegt. Eine Erhöhung der aktiven Mobilität in diesem Bereich würde zu spürbar positiven Effekten für unsere Gesundheit und das Klima führen.“ Das zeigt auch eine Studie, in der ein internationales Team von Forscher:innen den ersten globalen Datensatz für Fahrradbesitz und -nutzung nach Ländern von 1962 bis 2015 erstellt hat.
 
Demnach treten die Menschen in Dänemark und den Niederlanden am fleißigsten in die Pedale – im Schnitt 1,6 km bzw. 2,6 km pro Tag. Das birgt einiges an Potential zur Einsparung von CO2, wie die Wissenschaftler:innen berechnet haben. Denn würde man dieses Fahrradnutzungsverhalten auf die Menschheit weltweit übertragen, so könnten 414 Millionen Tonnen bzw. 686 Millionen Tonnen Kohlenstoffemissionen pro Jahr reduziert werden.
 
Für mich sind es nicht nur Klima- oder Gesundheitsgründe, weshalb ich versuche, so oft es geht, mit dem Fahrrad meine Alltagswege zu bestreiten oder meine Freizeit zu gestalten. Mir macht Fahrradfahren einfach Spaß. Und da bin ich in Innsbruck in bester Gesellschaft, wenn man sich die Zahlen der Innsbrucker Rad-Zählstellen ansieht. Es gibt aber Hürden auf dem Weg zu einer schönen neuen Fahrradwelt. Und damit meine ich nicht nur das Wetter – ja, ich muss gestehen, dass ich nicht bei jedem Wetter gerne aufs Fahrrad steige. Nach wie vor ist der Straßenverkehr sehr stark auf das Auto und nicht auf das Fahrrad ausgelegt. Leider fragt man sich noch viel zu oft: „Warum hört der Fahrradweg einfach hier auf?“.
 
Eine weltweite Bewegung, die das ändern möchte und die sich dafür einsetzt, Radfahrer:innen in Städten mehr Raum zu geben, ist die Critical Mass. Unter dem Motto „Wir blockieren nicht den Verkehr, wir sind der Verkehr!“ treffen sich auch in Innsbruck jeden letzten Freitag im Monat Radler:innen, um sich gemeinsam den Raum zu nehmen, der ihnen im Alltag oft verwehrt bleibt.
 
In diesem Sinne – Viva la velorution!
Lisa Marchl
Kommunikationsteam der Universität Innsbruck
ERLEBEN: Der Campus Technik beim Stadtteilfest Hötting West
Die Stadtteil-Tour der Stadt Innsbruck macht heuer erstmals auch halt in Hötting-West. Der Campus Technik bietet mit Experimentier- und Mitmachstationen Wissenschaft zum Anfassen. Informieren, Plaudern und Gustieren, aber auch Kontakte knüpfen, mit anderen zusammenkommen, Erfahrungen austauschen oder eine gemeinsame Idee entwickeln. Egal ob Freizeitgestaltung, Sport, Hobbies, Brauchtum, soziale Hilfen oder in diesem Jahr auch Einblicke in die Wissenschaft am Campus Technik: Dafür ist das Stadtteilfest ein passendes Forum! Los geht es am 10. Juni ab 15.00 Uhr am Schulparkplatz Viktor-Franz-Hess-Straße. Weitere Informationen zur Veranstaltung.
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