Kristallklar und bunt
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WissenAmFreitag #81 – 10/11/2023 | | | | | |
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Hallo,
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zum Jahresende hin werden wieder viele Wissenschaftspreise vergeben. Kommen die Preisträger:innen von der Uni Innsbruck, freut uns das im Kommunikationsteam natürlich sehr, bedeutet aber auch, dass wir einiges zu kommunizieren haben. Heute möchte ich stellvertretend für viele andere eine Nachwuchswissenschaftlerin vorstellen, die gerade sehr viele Gründe zum Feiern hat: Die Pharmazeutin Doris Braun.
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Sie wurde in dieser Woche mit dem Förderpreis des Tiroler Landespreises für Wissenschaft ausgezeichnet. Für diese Auszeichnung vorgeschlagen wurde Braun von Landespreisträger Andreas Bernkop-Schnürch, eine schöne Tradition dieser wichtigsten Tiroler Auszeichnung, in der etablierte Wissenschaftler:innen junge Kolleg:innen mit auf die Bühne holen dürfen. Und kommende Woche kann Doris Braun in Dornbirn außerdem den Würdigungspreis des Wissenschaftspreises des Landes Vorarlberg entgegennehmen. Das wird die gebürtige Vorarlbergerin natürlich besonders freuen.
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Doris Braun hat in Innsbruck Pharmazie studiert und bei Ulrich Griesser ihre Doktorarbeit verfasst. Seine Forschungsgruppe beschäftigt sich mit dem Polymorphismus – der Vielgestaltigkeit – von Stoffen. Bei der Entwicklung von Medikamenten genügt es nicht, nur die chemische Verbindung und deren Wirkung zu kennen. Es sind feine Unterschiede in der Kristallform, die nicht nur für die Grundlagenforschung von Interesse sind, sondern auch Auswirkungen auf die Produktion und Wirksamkeit von Arzneistoffen haben. Nach einem dreijährigen Forschungsaufenthalt in London kehrte Braun wieder nach Innsbruck zurück und forscht hier seither an den Kristallformen von Arzneistoffen.
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Es sind nicht nur Auszeichnungen, die Doris Braun derzeit Grund zur Freude geben. Am Mittwoch veröffentlichte sie gemeinsam mit einem internationalen Team neue Forschungsergebnisse in Nature, einer der weltweit wichtigsten Wissenschaftszeitschriften. Braun ist es gemeinsam mit ihren Kolleg:innen gelungen, eine Methode zu etablieren, mit der die Stabilität von Kristallformen unter realen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen zuverlässig und kostengünstig vorhergesagt werden kann.
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Dem nicht genug, wird es bald wieder Arbeit für uns im Kommunikationsteam geben. Denn Doris Braun ist es gelungen, die Finanzierung für ein neues Forschungszentrum zu ihrem Arbeitsbereich zu sichern. Die neue Einrichtung wird sich der Entwicklung neuer Strategien zum Design von Kristallformen von Arzneistoffen widmen.
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Die Arbeit der Forschungsgruppe hilft nicht nur, unsere Medikamente besser und sicherer zu machen. Sie hat auch Eingang in die Kunst gefunden. Die unter dem Heizmikroskop hergestellten, farbenprächtigen Bilder von Kristallen verschiedenster Arzneistoffe hat der Innsbrucker Künstler Winfried Platzgummer aufgegriffen und gemeinsam mit Ulrich Griesser als illuminierte Wandbilder und Lampenschirme inszeniert.
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Ein herbstlich buntes und schönes Wochenende,
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Christian Flatz
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Kommunikationsteam der Universität Innsbruck | | | |
HÖREN: Wie „denkt“ ChatGPT? | | | |
Das Digital Science Center widmet sich im Rahmen seiner Vortragsreihe „DiSCussion“ aktuellen Themen – kommenden Montag der Künstlichen Intelligenz um ChatGPT und Co. In der Veranstaltung in der Innsbrucker Stadtbibliothek geht es um die Grundlagen von KI-Sprachmodellen, ihre Möglichkeiten und Grenzen. DiSC-Leiter Justus Piater wird zunächst verständlich erklären, wie ChatGPT funktioniert. Anschließend wird Brigitte Rath vom Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft erläutern, welche Effekte es hat, wenn ChatGPT auf unsere Eingaben reagiert, und was die Auswirkungen für das Konzept der Autorschaft sind.
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