In Frauen investieren – Vielfalt fördern ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌
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WissenAmFreitag #92 – 08/03/2024
Foto: Erstellt mit dem Canva AI Bild Generator 
 
Hallo zusammen, 
 
erinnern Sie sich noch an meinen zu ‚Demonstrations-Zwecken‘ umfunktionierten Pizzakarton aus dem letzten Jahr?! Alle Jahre wieder begleitet er mich am 8. März zur Demo anlässlich des Internationalen Frauentags – in queerfeministischer Perspektive auch „Feministischer Kampftag“ genannt. Wem Entstehungsgeschichte und Relevanz des 8. März nicht ganz geläufig sind, dem empfehle ich an dieser Stelle zu pausieren und sich unseren Newsletter des vergangenen Jahres anzuschauen, denn heute möchte ich einen anderen Schwerpunkt setzen.
 
InvestInWomen: Accelerate Progress 
 
Mit dem Motto „InvestInWomen: Accelerate Progress“ – zu deutsch „In Frauen investieren: Fortschritte beschleunigen“ setzen die Vereinten Nationen heuer einen Schwerpunkt auf die Beschleunigung der Gleichstellung aller Geschlechter durch die Förderung der wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen und Mädchen. Von entscheidender Bedeutung für diese Teilhabe sind die Erhöhung des Anteils von Frauen an Vermögen und Finanzen sowie der Aufbau von Institutionen, die öffentliche Investitionen in soziale Güter und nachhaltige Entwicklung fördern. Dafür gilt es unter anderem geschlechtsspezifische Konventionen abzubauen und Frauen den Zugang zu finanziellen, technologischen und natürlichen Ressourcen, Information und Bildung, Gesundheitsversorgung, Sicherheit und Betreuungsdienstleistungen zu ermöglichen.  
 
Die wirtschaftliche Stärkung von Frauen reduziert ihre Gefährdung durch geschlechtsspezifische Gewalt, fördert politische Teilhabe und eröffnet Frauen mehr und mehr die Möglichkeit, ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Das Motto der Vereinten Nationen unterstreicht die Relevanz finanzieller und institutioneller Unterstützung von Frauen und weiteren marginalisieren Bevölkerungsgruppen für den Abbau von Ungerechtigkeiten und Exklusion und die Schaffung vielfältiger Perspektiven sowie inklusiver, nachhaltiger Gesellschaften, die den globalen Krisen der Zukunft gewachsen sind.  
 
Ohne unterstützende Maßnahmen werden laut des „Gender Snapshot“-Berichts der UN bis 2030 immer noch weltweit mehr als 340 Millionen Frauen und Mädchen in extremer Armut leben, fast jede vierte Frau wird von Ernährungsunsicherheit betroffen sein, Frauen werden durchschnittlich 2,3 Stunden/Tag mehr unbezahlte Pflege- und Hausarbeit leisten als Männer und nicht die gleichen Chancen im Berufsleben haben.
 
Frauen in Führungspositionen – auch an der Uni Innsbruck 
 
Die Universität Innsbruck verzeichnete im Wintersemester 22/23 mit einem Anteil von knapp 53,5 % tatsächlich mehr weibliche als männliche eingeschriebene Studierende. Klettert man die akademische Karriereleiter weiter hinauf, sinkt der Frauenanteil jedoch kontinuierlich. So waren 54 % der Master- und Diplom-, aber nur noch 42,6 % der PhD- und Doktoratsabsolvent:innen weiblich. Der Anteil von Männern unter den PhD-Absolvent:innen ist also um über 10 Prozentpunkte höher als unter Master- und Diplomabsolvent:innen! Das geschlechtsspezifische Ungleichgewicht zeigt sich noch deutlicher in lehrenden und leitenden wissenschaftlichen Positionen: Ende 2023 waren nur 30 % der Professor:innen, ca. 35 % der Dozent:innen und knapp 40 % der assoziierten Professor:innen der Uni Innsbruck weiblich. Diese Ungleichheit ist nicht nur ein Gerechtigkeitsproblem, sondern eine Gefährdung der Zukunftsfähigkeit der Wissenschaft – schließlich bringt Diversität neue Perspektiven hervor und fördert Kreativität und Ideenreichtum in Wissenschaft und Forschung. 
 
Die Erklärungsansätze dafür, dass Frauen seltener eine wissenschaftliche Karriere einschlagen, reichen von der Fächerwahl über die familiäre Vereinbarkeit bis hin zu finanziellen Unsicherheiten und sind überdies in der Sozialisierung von und gesellschaftlichen Ansprüchen an Frauen zu verorten (mehr dazu finden Sie hier). Zu einer Überwindung der Benachteiligung müssen sich festgefahrene Strukturen in der wissenschaftlichen Arbeitsweise ändern, müssen Frauen ermächtigt und in der Forschung sichtbar gemacht und Geschlechterstereotype gesamtgesellschaftlich dekonstruiert werden.  
 
Die Förderung von Frauen in sämtlichen Bereichen der Universität ist Rektorin Veronika Sexl ein besonderes Anliegen. Dem von ihr hervorgehobenen Ziel, mehr Leitungspositionen durch Frauen zu besetzen, kommen wir näher: Anfang März wurden zahlreiche wissenschaftliche Führungspositionen an der Universität neu besetzt. Der Anteil von Frauen stieg dabei von 24 % auf 33 %. Zur Auflösung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten in Wissenschaft und Forschung ist noch viel zu tun, aber die Uni Innsbruck befindet sich auf einem guten Weg zur Geschlechterparität – weiter so!
 
Ich hoffe wir sehen uns heute Abend auf der Demo! Sie erkennen mich am Pizzakarton ;-),  
Lea Lübbert 
Kommunikationsteam der Universität Innsbruck
HINGEHEN: Kammerkonzert für Studierende und Mitarbeitende der Innsbrucker Universitäten 
Am Sonntag, den 10. März 2024, um 11 Uhr bringen das Kammerorchester und verschiedene kleinere Ensembles des Universitätsorchesters im Audimax des Ágnes-Heller-Haus der Universität Innsbruck ein abwechslungsreiches Programm auf die Bühne. Zwei Stücke für Streichorchester stehen auf dem Programm: Benjamin Brittens Simple Symphony, ein frühes Werk des Komponisten, bei dem sich fulminant sprühende Jugendlichkeit mit sentimental-lieblichen Melodien abwechselt, und Edvard Griegs Suite „Aus Holberg Zeit“, deren Sätze typischen höfischen Tanz- und Liedformen des frühen 18. Jahrhunderts nachempfunden sind. Die Kammermusikensembles von Blechbläserquartett bis Cello-Oktett spielen unterschiedlichste Werke: Paul Hindemiths Morgenmusik, Bachianas Brasileiras No. 5 von Heitor Villa-Lobos (Sopran: Milena Oleschko) und Auszüge aus Ludwig van Beethovens Septett Es-Dur und Franz Krommers Oktett-Partiten. EINTRITT FREI
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