Jugend in Zeiten von Krisen |
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WissenAmFreitag #76 – 23/06/2023 |
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| Liebe Leser:innen,
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| man kommt sich ja schnell alt vor. Vor allem an einer Universität, vor allem, wenn Studienanfänger:innen plötzlich nicht mehr gefühlt gleich alt, sondern nur noch halb so alt sind wie man selbst, und ganz besonders, wenn man Sätze wie diesen schreibt: Heute geht es in diesem Newsletter um junge Menschen bzw. um „Jugend“. Sich mitgemeint fühlen und mitgemeint sein sind auch zwei deutlich unterschiedlich große Paar Schuhe, lerne ich, mit „Jugend“ sind nämlich – je nach Definition – Menschen in der Altersspanne von etwa 12 bis 25 gemeint.
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Seit gestern tauschen sich am Campus Universitätsstraße mehr als 400 Forscher:innen bei der Jugendforschungstagung 2023 aus. Es ist die zweite derartige Tagung und sollte nach der ersten 2017 eigentlich früher stattfinden, bisher geplante Termine fielen allerdings der Pandemie zum Opfer. Hauptthema ist nun – wie sollte es in Zeiten wie diesen anders sein – „Jugend in Zeiten von Krisen“. Die Jugendforscher:innen beschäftigen sich dabei unter anderem mit den Auswirkungen der gegenwärtigen gesellschaftlichen, gesundheitlichen und ökologischen Krisen auf Jugendliche und junge Erwachsene. Das Programm ist dicht: Fünf Hauptvorträge, drei Foren mit Jugendlichen, vier Foren zur Diskussion des Verhältnisses von Jugendforschung und Praxis der Jugendarbeit und rund 200 einzelne Beiträge, die parallel präsentiert werden, finden bis inklusive morgen statt. Neben dem fachlichen Austausch der Wissenschaftler:innen mit Praktiker:innen aus der Jugendarbeit und untereinander stehen – apropos mitgemeint – auch Jugendliche selbst im Zentrum der Veranstaltung: In drei Programmpunkten heute Nachmittag treten sie in Poetry Slams auf, stellen gemeinsam mit Studierenden der Uni Innsbruck gedrehte Filme vor und nehmen an Gesprächsrunden unter anderem mit Wissenschaftler:innen teil.
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| Da die Tagung aus Kapazitätsgründen nicht öffentlich zugänglich ist, haben wir im Vorfeld Medien eingeladen, mit einzelnen Forscher:innen Interviews zu führen, um diesem wichtigen Thema entsprechend Aufmerksamkeit zu geben. „Corona war eine enorm große Belastung – auch für uns Erwachsene. Wenn man so etwas schon als ganz junger Mensch erlebt, und das noch gemeinsam mit der Klimakrise, ist es nachvollziehbar, dass die Jungen heute sehr viel mehr Sorgen haben und nicht mehr so optimistisch in die Zukunft blicken wie ihre Eltern und Großeltern“, sagt etwa die Wiener Bildungspsychologin Christiane Spiel im Gespräch mit den Salzburger Nachrichten (€). Sie hat gestern, Donnerstag, am Nachmittag mit einer Keynote die Tagung eröffnet. Um Jugendliche unter diesen Voraussetzungen bestmöglich zu unterstützen, sei Wertschätzung ganz zentral, betonte der Innsbrucker Erziehungswissenschaftler Alfred Berger vergangenen Dienstag in „Hallo Tirol“, der Nachmittagssendung von Radio Tirol – ist doch die Jugend auch eine Zeit der Selbstfindung: „Dass man jungen Menschen Vertrauen und Wertschätzung zeigt, sowohl in der Familie als auch im außerfamiliären Bereich, ist enorm wichtig. Jugendliche wollen selbstständig werden, man muss für sie da sein und sie unterstützen, das zeigt auch die Forschung. Und das stärkt die Beziehung zwischen den Generationen.“
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Auch die Tiroler Tageszeitung (TT) hat Christiane Spiel interviewt; heute wird zudem Reingard Spannring, Erziehungswissenschaftlerin der Uni Innsbruck, in der Sendung „Tirol live“ der TT über Jugend in Zeiten der Klimakrise sprechen. Heute Nachmittag hält sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Natalia Wächter von der Universität Graz eine Keynote über die Handlungswirksamkeit junger Leute angesichts der Klimakrise, mit der APA haben die beiden schon im Vorfeld gesprochen.
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| Die Keynotes der Tagung – neben den hier schon erwähnten unter anderem auch ein Jubiläumsvortrag des Jugendforschungs-Doyens Helmut Fend – werden und wurden aufgezeichnet und werden nach der Konferenz auch zum Nachhören zur Verfügung stehen. Den Link auf diese Aufzeichnungen lassen wir Ihnen hier im Newsletter zukommen, sobald es ihn gibt. Vorausgesetzt, wir vergessen das nicht – Sie wissen schon, das Alter.
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Ein sonniges Wochenende wünscht
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| Stefan Hohenwarter
| Kommunikationsteam der Universität Innsbruck |
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LESEN: Wittgenstein-Preis für Quantenphysiker |
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Wir haben Grund zu feiern: Der an der Schnittstelle von Quanteninformation, maschinellem Lernen und Philosophie forschende Physiker Hans J. Briegel wurde gestern mit dem höchsten österreichischen Wissenschaftspreis, dem Wittgenstein-Preis, ausgezeichnet. Briegel ist „einer der aktivsten und kreativsten Forschenden in einem Bereich, in dem Österreich eine führende Rolle einnimmt“, so die internationale Jury. Er ist bereits der vierte Wittgenstein-Preisträger aus der Innsbrucker Physik. |
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