Teil der Lösung
 |
|
|
WissenAmFreitag #110 – 08/11/2024 | | | | | |
|
Matt Brown, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
|
|
Teil der Lösung
|
|
Liebe Leserinnen und Leser,
|
|
ich möchte die heutige Ausgabe unseres Newsletters dazu nutzen, um von einer Konferenz zu erzählen, auf der ich gar nicht war.
|
|
Von 25. bis 26. September fand an der Universität Graz der K3 Kongress zu Klimakommunikation statt. Seit seiner ersten Ausgabe im Jahr 2017 ist dieser Kongress eigentlich ein Fixpunkt in meinem Konferenz-Kalender, da er eines der wichtigsten Lern- und Vernetzungstreffen für meinen inhaltlichen Arbeitsschwerpunkt darstellt. Der K3 bringt hunderte Akteur:innen aus Wissenschaft und Praxis zusammen, die darüber diskutieren – und aus erster Hand aus den Kommunikationswissenschaften lernen – ,wie die Klima- und Biodiversitätskrise kommuniziert werden kann, oder eben noch besser kommuniziert werden könnte.
|
|
Dieses Jahr konnte ich leider nicht dabei sein, da eine öffentliche Anreise aus Innsbruck innerhalb eines zumutbaren Zeitrahmens nur schwer möglich war. Wie Sie sich sicher noch gut erinnern können, waren Teile Österreichs und der Nachbarländer Tschechien und Polen von schwerem Hochwasser betroffen. Enorme, teilweise noch nie dagewesene Regenmengen in Kombination mit Sturm und Schneefall im Hochgebirge führten zwischen 12. und 20. September zu einem massiven Hochwasserereignis.
|
|
Insbesondere in Niederösterreich und Wien waren starke Zerstörungen zu verzeichnen, die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten sind teilweise immer noch im Gange. Viele Faktoren führten zu diesem Extrem-Hochwasser: Das Climate Change Center Austria CCCA, auch Mitveranstalter des K3 Kongresses, ordnete die Zusammenhänge zwischen Wetterereignissen und der Klimakrise ausführlich ein. Letztlich konnte ich also sozusagen auch aufgrund der Klimakrise nicht am Kongress für Klimakommunikation teilnehmen. | | | |
Klar ist – und das sagen uns die Berichte des Weltklimarates IPCC schon seit Jahren: Extremereignisse wie dieses werden aufgrund des fortschreitenden Klimawandels weiter zunehmen.
|
|
Das sind keine guten Nachrichten und hier komme ich wieder auf die Kommunikation zu sprechen: Was bedeutet es für die Gestaltung der Klimakommunikation, wenn die Folgen der Klimakrise für uns alle nun immer deutlicher werden? Wie damit umgehen, wenn vieles hoffnungslos scheint? Und erst recht damit, dass die Dringlichkeit immer noch bei sehr vielen nicht angekommen zu sein scheint? | | | |
VERANSTALTUNG
|
|
WOCHE DER NACHHALTIGKEIT 2024: GEMEINSAM. ZUKUNFT
|
|
Vom 11. bis zum 15. November lädt die Universität Innsbruck zur Woche der Nachhaltigkeit ein.
|
|
Unter dem Motto „Gemeinsam. Zukunft.“ bietet die Woche ein vielseitiges Programm aus Workshops, Aktionen und Diskussionen, um das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus zu rücken. Die bestehende Nachhaltigkeitsstrategie wird vorgestellt und weiterentwickelt. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei und finden an verschiedenen Orten in Innsbruck statt.
|
|
ZUR ANMELDUNG | | | |
---|
| |
Diese Herausforderungen waren auch beim K3 Kongress wieder sehr großes Thema, wie in der ausführlichen Nachlese inklusive aufgezeichneter Vorträge gesehen werden kann. Eine Besonderheit hatte diese Ausgabe des Kongresses aber zusätzlich zu bieten: Die „Grazer Charta der Klimakommunikation“ wurde veröffentlicht – und darin für eine „neue“ Klimakommunikation plädiert. Expert:innen fordern darin einen Kurswechsel in der Kommunikation zu Klimathemen. 21 Leitlinien sollen eine Orientierung für Kommunikator:innen aus Wissenschaft, Kommunen und NGOs bieten.
|
|
Ziel ist eine „aktivierende Klimakommunikation“, die Menschen motiviert und gesellschaftlichen wie persönlichen Wandel anstößt, und somit nicht nur auf der Ebene der individuellen Verantwortung zu wirken versucht. Die Grazer Charta fordert eine Klimakommunikation, die lösungsorientiert ist, indem sie Menschen zu konkretem Handeln motiviert und gleichzeitig auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen basiert. Kommunikationsmaßnahmen sollen individuell an die Lebenswelten der Zielgruppen angepasst und von Beginn an in gesellschaftliche Planungsprozesse integriert werden. Kommunikation ist also Teil der Lösung und nicht das Beiwerk. Rund 80 Erstunterzeichner:innen unterstützen diese Charta, viele weitere haben bereits unterzeichnet und alle, die die darin geäußerten Anliegen unterstützen, können auch weiterhin online unterschreiben. | | | |
Mit dem Projekt PEAK – Perspectives on Engagement, Accountability and Knowledge versuchen wir bereits, so gut wie möglich zumindest einigen dieser Forderungen gerecht zu werden. Zahlreiche Wissenschaftler:innen der Universität Innsbruck arbeiten zu verschiedenen Facetten in den Gebieten Klima, Biodiversität und Nachhaltigkeit. Neben der naturwissenschaftlichen Perspektive spielen Sozial- und Geisteswissenschaften ebenso eine große Rolle. Zentrales Element von PEAK ist eine Website, die Berichte bündelt und eine wachsende Liste von Expert:innen als Ansprechpartner:innen für Medien bietet – inzwischen sind es knapp 40 Wissenschaftler:innen.
|
|
Ich weiß, das Wahlergebnis in den USA macht gerade mit einem Blick auf den Klimaschutz nicht hoffnungsfroh. Aber Aufgeben darf keine Option sein, es gibt Optionen und sie können eingefordert werden – oder wie es an einer Stelle der Charta heißt: „Aktivierende Klimakommunikation richtet einen unvoreingenommenen Blick auf die gesamte Bandbreite politischer Instrumente. Diese reicht von Instrumenten des Ermöglichens und Förderns über Bepreisung bis hin zu Regulierung.“ | | | |
Trotz allem ein feines Wochenende,
|
Melanie Bartos
|
Kommunikationsteam der Universität Innsbruck | | | |
|
Innsbrucker Blick in die Sterne
|
Im Frühjahr dieses Jahres haben wir als Kommunikationsteam im Positionspapier „Open Science Communication“ unser Bekenntnis zu gemeinnützigen, offenen und datenschutzfreundlichen Plattformen in der Wissenschaftskommunikation festgehalten. Ein wichtiger Teil davon ist die intensive Auseinandersetzung mit den Potenzialen der Wikipedia und der Wikimedia-Projekte Wikimedia Commons und Wikidata. Vieles ist in Arbeit, aber ein Beispiel möchte ich heute besonders hervorheben: Die Innsbrucker Sternwarte war zuletzt mehrfach im Fokus. Einerseits waren die Tiroler Wikipedianer:innen zu einer Führung durch die historische Sternwarte im Botanischen Garten eingeladen. Und der Wikipedia-Eintrag zur Historischen Sternwarte wurde durch meine Kolleg:innen Deborah Darnhofer und Udo Haefeker durch Video- und Bildmaterial ausführlich erweitert.
|
| | | |
|
| |